Fairness fördern
Der Safran von Orient Kontor wird fair gehandelt. Das bedeutet, dass der Preis, zu dem wir unseren Safran von den iranischen Bauern beziehen, so angepasst ist, dass er auf angemessene Art und Weise zu einer sicheren Lebensgrundlage beiträgt. Fair bedeutet also eine Wertschätzung gegenüber den Erzeugern zu zeigen und eine Zufriedenheit beim Handel auf beiden Seiten zu erreichen. Fair bedeutet auch, dass wir als Händler:innen nicht zu Gunsten des Profits und zu Ungunsten der Bauern ständig versuchen die Preise zu drücken. Wir treten gerne mit den Bauern in Verhandlungen und loten gemeinsam aus, welche Konditionen für sie lohnenswert und für uns noch wirtschaftlich sind. Das Ergebnis sind zufriedene Bauern, ein zufriedenes Orient-Kontor-Team und somit auch zufriedene Kund:innen, welche nicht die Befürchtung haben müssen, ausbeuterische Strukturen zu begünstigen.
Durch unseren Grundsatz ausschließlich direkt von den Erzeugern zu kaufen, ist es uns möglich diese überdurchschnittlich hoch zu bezahlen. Wir beziehen unseren Safran aus der Region Süd-Chorasan im Iran. Die an den Safranfeldern nächst gelegene Stadt heißt Qaen. Die Bauern bewirtschaften ihre Felder dort in Familienverbänden, also in kleinbäuerlichen Strukturen. Die Menschen in der Region sind stark vom Safrananbau abhängig. Viele Bauern wirtschaften zwar frei und unabhängig, sind aber aufgrund der Strukturschwäche der Region für den Verkauf ihres Erzeugnisses auf Andere angewiesen. Daher wenden sich viele an die zahlreichen Gewürzgroßhändler, die meist in der Stadt Maschhad sitzen und den Safran weltweit im großen Stil exportieren. Durch diese Abhängigkeit haben die großen Exporteure oft eine Übermacht bei Verhandlungen der Konditionen und nutzen diese gerne für sich aus. Der große wirtschaftliche Druck und der instabile Markt begünstigen diesen Umstand noch.
Da wir uns bewusst entschieden haben solche Zwischenhändler zu umgehen, vermeiden wir auch den Aufpreis, den wir pro Gramm Safran gezahlt hätten. Diesen Aufpreis können wir den Safranbauern als Mehrbezahlung anbieten. Da durch den täglich schwankenden Wechselkurs die Preise immer etwas variieren, haben wir keinen festen Betrag vereinbart, sondern einigen uns mit den Bauern bei jeder Charge entsprechend der Situation auf eine Summe, mit der beide Seiten einverstanden sind.
Ein wichtiger Aspekt für so eine erfolgreiche Kooperation mit den Bauern ist eine Kommunikation auf Augenhöhe und ein Verständnis für die Menschen, die Kultur und die Umstände. Als Inhaberin mit iranischen Wurzeln fühle ich mich dem Land besonders verbunden. Ich spreche nicht nur die Sprache, sondern habe durch meine regelmäßigen Besuche und Reisen ein gutes Bewusstsein für die Situation der Bevölkerung. Um darüber hinaus einen regelmäßigen und zuverlässigen Austausch zu ermöglichen fungiert Morteza Yousefi, unser Safranexperte und Teil der Familie, als ständiger Ansprechpartner im Iran. Er sammelt die Anliegen der Kleinbauern, informiert uns in Deutschland über die Lage im Land (die Region ist medial eher unterrepräsentiert) und kümmert sich zudem um bürokratische Aufgaben. Dadurch ist eine Zusammenarbeit möglich, von der alle Seiten profitieren.