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Safran in Flaggen als Färbemittel

Safran ist ein gelber bzw. orangefarbener Farbton, welcher aus der Spitze des Safrankrokusfadens gewonnen wird. Der Farbton des Gewürzes Safran ist vor allem auf die Carotinoid-Chemikalie Crocin zurückzuführen.

Dunkel-Safran entspricht in etwa der Farbe von indischem Safran (auch bekannt als bhagwa oder kesari). In Rajasthani wird diese Farbe kay-ser-ia genannt. Das Wort leitet seinen Namen von kesar ab, einer Gewürzpflanze aus Kaschmir.

Im Hinduismus und Buddhismus wird Safran mit dem frommen Verzicht auf das materielle Leben assoziiert. Buddhistische Mönche in der Theravada-Tradition tragen typischerweise safranfarbene Roben.

Safran hat im Sikhismus eine symbolische Bedeutung und steht für Geist und Opferbereitschaft. Ursprünglich ein Gelbton namens Basanti, ist das Feld des modernen Nishan Sahib safranfarben. Als Nishan Sahib wir die religiöse Flagge der Sikhs bezeichnet. Turbane, die von Sikhs getragen werden, sind meist blau oder weiß, aber auch Safran ist üblich.

Indische Flagge

Gandhi schlug dem Indischen Nationalkongress 1921 erstmals eine Flagge vor. In der Mitte befand sich ein traditionelles Spinnrad, das Gandhis Ziel symbolisierte die Inder durch die Herstellung ihrer eigenen Kleidung unabhängig zu machen. Das Spinnrad sollte sich zwischen einem roten Streifen für Hindus und einem grünen Streifen für Muslime befinden. Das Design wurde dann modifiziert, um rot durch Safran zu ersetzen und einen weißen Streifen in der Mitte für andere religiöse Gemeinschaften einzufügen. Dies sollte dabei helfen den Frieden zwischen den Gemeinschaften zu symbolisieren und um einen Hintergrund für das Spinnrad zu schaffen. Später, um falsche Assoziationen mit dem Farbschema zu vermeiden, wurden den drei Streifen neue Bedeutungen zugewiesen: Mut und Opfer, Frieden und Wahrheit bzw. Glaube und Ritterlichkeit.

Wenige Tage vor der Unabhängigkeit Indiens am 15. August 1947 beschloss die eigens eingerichtete verfassungsgebende Versammlung, dass die Flagge Indiens für alle Parteien und Gemeinschaften akzeptabel sein müsse. Man entschied sich für eine modifizierte Version der Swaraj-Flagge; die Trikolore blieb dieselbe: Safran, Weiß und Grün. Das Spinnrad wurde jedoch durch das Ashoka Chakra ersetzt, welches das ewige Rad des Gesetzes darstellt. Der Philosoph Sarvepalli Radhakrishnan, der später Indiens erster Vizepräsident und zweiter Präsident wurde, erläuterte die angenommene Flagge und beschrieb ihre Bedeutung wie folgt:

Bhagwa oder der Safran steht für Entsagung oder Gleichgültigkeit. Unsere Führer müssen gleichgültig gegenüber materiellen Gewinnen sein und sich ihrer Arbeit widmen. Das Weiß in der Mitte ist das Licht, der Pfad der Wahrheit, der unser Verhalten leiten soll. Das Grün zeigt unsere Beziehung zu (dem) Boden, unsere Beziehung zu dem pflanzlichen Leben hier, von dem alles andere Leben abhängt. Das „Ashoka Chakra“ in der Mitte des Weißen ist das Rad des Gesetzes des Dharma. Wahrheit oder satya, dharma oder Tugend sollte das steuernde Prinzip derer sein, die unter dieser Flagge arbeiten. Wiederum steht das Rad für Bewegung. In der Stagnation gibt es den Tod. In der Bewegung gibt es Leben. Indien sollte sich nicht länger dem Wandel widersetzen, es muss sich bewegen und vorwärts gehen. Das Rad repräsentiert die Dynamik eines friedlichen Wandels.

Safranfarbene Tücher kommen sogar in der gälisch-irischen Geschichte vor. Ein safranfarbener Kilt wird von den Pfeifern bestimmter irischer Regimenter in der britischen Armee getragen und die safranfarbene léine in den Verteidigungskräften der Republik Irland. Das letztgenannte Kleidungsstück wird auch von einigen irischen und irisch-amerikanischen Männern als Teil der Nationaltracht getragen. Seine Farbe variiert von echtem Safranorange bis hin zu einer Reihe von matten Senf- und gelblich-braunen Farbtönen.

Die Mannschaften der Antrim GAA haben den Spitznamen „The Saffrons“ (die Safranen) wegen der safranfarbenen Kilts, in denen sie spielen. Die Gaelic Athletic Association ist eine internationale irische Amateursport- und Kulturorganisation. Sie konzentriert sich hauptsächlich auf die Förderung der einheimischen gälischen Spiele und Zeitvertreibe, zu denen die traditionellen irischen Sportarten Hurling, Camogie, Gaelic Football, Gaelic Handball und Rounders gehören. Der Verband fördert auch irische Musik und Tanz sowie die irische Sprache. Das altirische Wort für Safran, cróc, leitet sich direkt vom lateinischen crocus sativus ab. In Irland trugen die Männer zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert léine, ein safranfarbenes, lockeres Hemd, das bis zur Mitte des Oberschenkels oder bis zum Knie reichte.

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